Die Woklapnica wurde bereits im 19. Jahrhundert im Spreewald und so auch seit langer Zeit in Müschen, jährlich um den Dreikönigstag, als Bürgerversammlung abgehalten. Entlehnt ist das Wort Woklapnica aus der niedersorbisch/wendischen Sprache. Es bedeutet so viel wie „Abschluss bei dem man alles abklopft“. Die Schreibweise für die Bürgerversammlung ist im wendischen „Hoklapnica“. Das „H“ am Anfang des Wortes ist stumm, so wird Oklapnica gesprochen. Die jetzige Aussprache hat sich aus dem sorbischen im heutigen Sprachgebrauch eingebürgert. In der Woklapnica werden die Ereignisse des vergangenen Jahres „abgeklopft“. Es wird der Verstorbenen des Dorfes in einer Schweigeminute gedacht und man freut sich gemeinsam über Nachwuchs. Probleme und Sorgen der Einwohner werden zur Sprache gebracht. Neu zugezogene Bürger haben die Möglichkeit sich der Bürgerschaft vorzustellen, mit einem Obolus können sie sich in die Dorfgemeinschaft als neue Wirte einkaufen, in welcher sie dann ehrenvoll aufgenommen sind. Natürlich wird erwartet, dass alle Anwesenden eine Spende entrichten. Diese werden zum Abschluss des Rechenschaftsberichtes mit dem Hut eingesammelt und umgehend in fröhlicher Runde gemeinsam vertrunken. Seit 2008 werden in einer Bilderschau alle wichtigen Begebenheiten des Jahres zur Freude der Einwohner dargestellt.

Quelle: Chronik "Dörfliche Geschichten" von Christiane Pfaffe